Saatencracker – oder wie man den Vorratsschrank leerräumt

August – Geburtstage stehen an und ich finde somit endlich wieder Abnehmer für das Ergebnis meiner Backeskapaden. Diesmal konnte ich sogar den Vorratsschrank um einige Packungen schmälern und zwar ohne neue anzubrechen ;-). Das untenstehende Rezept könnt ihr beliebig verändern und an eure eigenen halb-verstaubten Körnerpackungen anpassen. Der Roggensauerteig ist da übrigens vorallem deshalb drin, weil ich ihn trotz Backflaute am Leben erhalten will. Wer Low Carb Cracker backen möchte, lässt den einfach weg. Allenfalls muss dann noch etwas mehr Wasser oder Gemüse hinzugefügt werden, damit die Masse streichfähig bleibt.

Die Idee stammt von meiner Cousine, die diese herrlichen Cracker zum Geburtstagsfest ihrer Eltern gebacken hat. Leider fehlt es mir an ihrem Dekorationstalent. Damit ihr trotzdem seht, wie toll man diese Cracker mit der richtigen Muse anrichten könnte, hier ein Bild von ihrer Variante:

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Die Inspirationsquelle: Rachel’s unübertreffliche Version, mit essbaren Blüten dekoriert

Ergibt 6 Blech

Roggensauerteig (optional) | Reifezeit 8-16 Stunden bei 30°C
100 g Roggenvollkornmehl
100 g Wasser
10 g Anstellgut

Grundmasse
650 g Saaten
200 g Roggensauerteig (optional)
250 g Zucchetti (Randen & Kürbis funktionieren auch gut)
300 g Wasser
20 g Salz

  1. Für den Roggensauerteig alle Zutaten vermischen und an der Wärme für 8-16 Stunden reifen lassen. Wer ASG verwerten muss, kann auch direkt dieses zugeben. Der Sauerteig ist nur Geschmacksträger.
  2. Für die Grundmasse die Saaten in einen Mixer geben und ohne Wasser klein mixen (siehe Bild 1). Das kennt ihr vielleicht vom Herstellen verschiedener Nussbutter. Hier wollen wir die Saaten aber nicht ganz so klein und cremig. Anschliessend die Zucchetti mixen, damit erübrigt sich auch gleich das Problem der Saatenreste unter dem Mixmesser.
  3. Die gemixten Zutaten mit Sauerteig, Wasser und Salz sehr gut vermischen (siehe Bild 2).
  4. Pro Blech ca. 200-240 g Grundmasse verwenden und nach Belieben Kräuter, Gewürze und andere Schrankhocker hinzufügen. Meine Variationen seht ihr unten in den Bildern 3 und 4. Die Masse sehr dünn ausstreichen.
  5. Trocknen: Ca. 80 Minuten bei 110°C Umluft. Gerade bei Umluft tickt jeder Ofen anders. Behaltet also die erste Ladung gut im Auge. Ich konnte problemlos drei Bleche in einem Gang trocknen, ohne sie verschieben zu müssen.

***Bilder sagen mehr als 1000 Worte***

Saaten
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Bild 1: 250 g Sonnenblumenkerne | 210 g Leinsamen | 130 g Sesam | 60 g Mohn

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Bild 2: Der Teig soll gerade so viel Wasser enthalten, dass er sich noch gut streichen lässt. Die Konsistenz lässt sich mit einem Roggenteig vergleichen.

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Bild 3: Pro 230 g Grundmasse – links: 8 g Curry | Mitte: 8 g geräuchertes Paprika | rechts: nature

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Bild 4: Pro 230 g Grundmasse – links: 8 g Rosmarin und Thymian und 2 Knoblauchzehen | Mitte: 20 g Tomatenpüree, 50 g Olivenpaste und 1 EL getrockneter Basilikum | rechts: 15 g gemahlene Senfsaaten, 15 g scharfer Senf und 20 g Condimento bianco

 

Fazit: Ein leckerer Apéritif der sich nach Lust und Laune variieren lässt. Meine Favoriten sind Senf, Tomaten-Olive und nature. Curry und Paprika haben für meinen Geschmack das Aroma der Saaten etwas zu sehr überdeckt.

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Die knusprigen Cracker schmecken zusammen mit Kräuterquark besonders gut. Im Vordergrund sind hier Curry, Olive und Paprika, im Hintergrund Kräuter, Senf und Nature.

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3 comments

  1. Bettina sagt:

    Ich bin total begeistert von dieser super Anregung! Ich habe mich gefragt, ob man zwingend Sauerteig dazu benötigt, die Cracker sind ja sowieso ganz flach und müssen gar nicht gehen. Meinst du ich könnte das nur mit einfachem Mehl ausprobieren, ohne Hefe oder Sauerteig?

    • Alice sagt:

      Hoi Bettina, schön, dass dir meine Cracker als Anregung dienen! Das siehst du richtig, der Sauerteig hat in diesem Rezept nur eine Geschmacksfunktion – und die ist bei all den anderen Aromen nicht wichtig. Du kannst auch einfach Mehl und Wasser verwenden oder diesen Teil sogar ganz weglassen und nur Saaten verwenden. Mehr Mehl würde ich nicht nehmen, weil sie sonst möglicherweise zu zäh und dick werden. Liebe Grüsse Alice

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