Muntermacher gegen den inneren Schweinehund

Ihr glaubt ja nicht, wo ich mich alles durchgeklickt habe! Der süsse Günter ist da noch das Witzigste, danach geht’s steil bergab und zwar über das *SuperWEIB Fitnessprogramm* – wobei sich die Gründe für die Wortwahl meinem Verständnis entziehen – bis hin zur Unternehmensführung mit Zuckerbrot und Peitsche. Jetzt fragt ihr euch vermutlich, welches Ungetüm von einem Brot, ein derartiges Suchmaschinen-Chaos anrichten kann. Na, erraten? Das Schweinehundbrot. Meine kleinen Dinkel-Vollkorn-Goldschätzchen hier sind aber nix für den inneren Schweinehund. Sie sind geradezu da, diesen zu überwinden. Angaben, aus zigg Foren und der Bäckerzeitung: Dinkel, Vollkorn, Molke (musste ich durch Buttermilch ersetzen, da ich keine nature Molke bekam), Apfel, Sauerteig. Ob die Brötchen wirklich mit dem in Deutschland bekannten Schweinehundbrot verwandt sind, kann ich nicht beurteilen. Was meinen die Kenner dazu?

Die Brötchen sind dank blossem Abstechen einfach, saftig und machen so richtig schön satt. Kalorien haben sie auch – irgendwo müssen ja die Sattmacher her kommen – aber mit Vollkorn und Nuss halten sie den Hunger lange in Schach. Den Apfel schmeckt man zwar nicht raus, aber er sorgt für Saftigkeit. Die Brötchen sind pur oder mit Hüttenkäse ein Genuss.

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Muntermacher. Günter der innere Schweinehund (ja der heisst so), sitzt im Hintergrund.

Für 12-15 Brötchen

Dinkelsauerteig | 12 Stunden Reifezeit
7 g ASG
150 g Dinkelvollkornmehl
150 g Wasser
150 g Apfel, mit Schale gerieben

Brühstück | TA 300 | 2-12 Stunden Quellzeit
60 g Dinkelvollkornmehl
180 g Buttermilch, kochend

Hauptteig | TA 168 plus geriebener Apfel | 2 Stunden Stockgare | 20-30 Minuten Stückgare
450 g Sauerteig
240 g Brühstück
390 g Dinkelvollkornmehl
0-78 g Buttermilch
14 g Salz
6 g Hefe

80 g Haselnüsse, geröstet und gehackt
100 g Apfel in Stückchen

Zum Bestreuen
50-100 g Mandeln oder Haselnüsse

  1. Vorbereitung: Für den Sauerteig, den Apfel reiben, mit Wasser und ASG mischen, Mehl dazugeben und 10-12 Stunden an einem warmen Ort ruhen lassen. Die Buttermilch für das Brühstück aufkochen und über das Mehl leeren. Gut verrühren und auskühlen lassen (im Kühlschrank aufbewahren). Haselnüsse rösten, leicht schälen, hacken und auskühlen lassen.
  2. Für den Hauptteig, alle Zutaten bis und mit Hefe zu einem Teig kneten. Nicht allzu stark, wegen dem Dinkel und der Säure, 12 Minuten reichen. Wer sich weiche Teige nicht gewohnt ist, lässt die Buttermilch besser mal weg. Der Apfel bringt viel Saft mit. Beim Kneten kann dann schluckweise Buttermilch hinzugefügt werden. Der Teig nimmt die zusätzliche Flüssigkeit sowieso besser auf, wenn das Glutengerüst bereits etwas ausgebildet ist.
  3. Geröstete Haselnüsse und Apfelstückchen dazugeben und einkneten. 2 Stunden aufgehen lassen. Dabei alle 30-45 Minuten strecken und falten (nicht zu stark).
  4. Unterdessen den Ofen auf 250°C aufheizen.
  5. Den aufgegangenen Teig auf die Arbeitsfläche stürzen und Brötchen abstechen. Nicht aufarbeiten sondern direkt auf ein Backpapier oder Lochblech geben – das geht am besten mit einem Teighörnchen (Teigkarte).
  6. Die Brötchen mit gehackten Haselnüssen oder Mandeln bestreuen. Mir sind die Haselnüsse ausgegangen deshalb sind bei mir Mandeln zu sehen. 30 Minuten gehen lassen.
  7. Backen: 18-20 Minuten bei 250°C Ober-und Unterhitze mit Schwaden. Schwaden nach 8 Minuten Backzeit ablassen. Die letzten drei Minuten mit leicht geöffneter Ofentür backen.

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Tipp: Direkt aus dem Ofen, schmecken die Brötchen noch nicht so gut. Wie auch beim Roggenbrot ist die Krume noch zu feucht, die Säure wegen Buttermilch, Apfel und Sauerteig noch zu dominant. Wenn die Brötchen nach 4-5 Stunden aber gut ausgekühlt sind, schmecken sie richtig lecker, die saure Note hat sich verflüchtigt.

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Viel Erfolg beim Überwinden des eigenen inneren Schweinehundes – sei es beim Frühlingsputz, im Fitnessstudio oder bei allem was sonst noch anfällt!

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2 comments

  1. Anna-Sonne* sagt:

    Alice,

    die sehen lecker aus, hast wieder was schönes gezaubert* suuuuper. Mal eine Frage- hast Du wirklich Buttermilch gekocht? wenn ja wie lange?

    LG
    Anna

    • Alice sagt:

      Vielen Dank, liebe Anna! Ja die Buttermilch habe ich aufgekocht und zwar aus zwei Gründen. Erstens brauchte ich ein Brühstück und wollte nicht noch mehr Wasser einsetzen. Zweitens hat Dinkel ja ohnehin schon ein labiles Klebergerüst. Der Sauerteig ist mit 25% reichlich bemessen und aufgrund der hohen TA und der Süsse im Apfel enzymatisch hoch aktiv. Um also nicht noch mehr Enzymbomben zu verwenden, habe ich die Buttermilch aufgekocht. Dadurch wurden wohl die meisten Enzyme denaturiert – also unschädlich gemacht. Ich habe zuerst befürchtet, sie könnte Flocken, hat sie aber nicht gemacht. Falls sie bei dir flocken sollte, ist das egal, das ist dann wie Quark im Brot, das merkt man nachher nicht mehr. Zur Dauer, ich habe sie einfach einmal aufwallen lassen und dann sofort über das Mehl gegossen, damit die Stärke im Mehl verkleistert. Weisst du, ob die Dinger etwas mit dem Schweinehundbrot gemeinsam haben? Liebe Grüsse Alice

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